Revolution in der Herztherapie
Dean Ornish
© 2006 Lüchow-Verlag
€ 29,95
Neudruck
Zu erhalten in jeder Buchhandlung oder über Dr. Brusis
Vorwort zur neuen Ausgabe
In den 14 Jahren seit der Erstauflage dieses Buches haben sich Diagnostik und Behandlung der koronaren Herzkrankheit signifikant weiterentwickelt. Viele wichtige Studien, unter anderem über die Wirkung bestimmter Medikamente auf den Fettstoffwechsel, den Blutdruck, die Zuckererkrankung und den Bewegungsmangel bei Patienten mit Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit haben gezeigt, dass durch Einsatz dieser Medikamente die Häufigkeit eines Re-Infarktes bzw. die Todesfälle und Krankenhausaufahmen vermindert werden können.
Nationale und internationale kardiologische Gesellschaften haben Richtlinien zur Behandlung der Krankheit veröffentlicht. All diesen Richtlinien gemeinsam ist die Empfehlung, den krankmachenden Lebensstil zu ändern und durch Verminderung der bekannten Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung der Krankheit oder eines Neuauftretens zu vermindern. Ihr Schwerpunkt ist jedoch die invasive, operative Therapie sowie die Behandlung mit Medikamenten. Folgt man diesen Richtlinien, kommt ein Patient mit koronarer Herzkrankheit um die Einnahme von mindestens vier verschiedenen Medikamenten nicht herum.
Im Juli 1990 veröffentlichte Dean Ornish in „Lancet“ die ersten Ergebnisse seiner Studie. Er konnte als Erster in der modernen Medizin wissenschaftlich nachweisen, dass beim Menschen eine Rückbildung der Verengungen an den Herzkranzgefäßen nur durch Änderung des Lebensstiles ohne Einsatz von Blutfettsenkern möglich ist. Spätere Veröffentlichungen bestätigten die Erstergebnisse. In der Gruppe mit herkömmlicher Behandlung war in 5 Jahren eine Zunahme der Herzkranzgefäßverkalkungen von ca. 24 % zu beobachten in der Lifestylegruppe zeigte sich eine weitere Rückbildung um insgesamt 9 %.
In der Zwischenzeit haben wir in der Albert Schweitzer Klinik über 800 Patienten gesehen und können die guten Ergebnisse bestätigen. Zahlreiche Berichte und Dokumentationen von unseren Patienten zeigen, dass nach 5 Jahren und mehr Verstopfungen bzw. Verengungen der Gefäße häufig deutlich rückläufig sind oder ganz verschwinden. Für uns überraschend war die Tatsache, dass sich bereits nach 2–3 Wochen unter der neuen Lebensstilbehandlung das subjektive Wohlbefinden der Teilnehmer in den Gruppen deutlich bessert.
Alle so genannten chronischen Zivilisationskrankheiten sind weitgehend die Folge einer ungesunden Lebensweise. Ornish hat in seinem Lifestyle-Programm gezeigt, dass es möglich ist, mit Veränderung dieser ungesunden Lebensweisen durch eine vernünftige, Fett reduzierte, überwiegend vegetarische Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollgetreideprodukten, kombiniert mit einer individuell dosierten Bewegungstherapie, Nikotin-verzicht und Stressmanagement das bösartig chronische Fortschreiten dieser Erkrankung zur Verlangsamung, zum Halt, ja sogar zur Rückbildung zu bringen.
Dass nach 14 Jahren in Deutschland immer noch nur eine Rehabilitationsklinik dieses Programm original anbietet und es hier nur etwa 5 „Ornish-Gruppen“ gibt, in denen das im stationären Bereich Erlernte und Praktizierte weitergeführt wird, ist eigentlich unverständlich. Ornish hat gezeigt, dass mit einem ganzheitlichen Ansatz mit individueller Dosierung und Verordnung in den genannten Bereichen die Heilung des Herzens in physischer, emotionaler und spiritueller Hinsicht möglich ist. Voraussetzung dafür ist die Motivation, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und mit einer positiven Einstellung gezielt und konsequent den beschlossenen Weg zu gehen. Er konnte auch zeigen, daß die Kosten dieser Behandlung im Vergleich zur herkömmlichen Therapie 1 : 6 sind.
Das Interesse an einer ganzheitlichen Medizin mit möglichst wenig „chemischen“ Medikamenten hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Änderungen nach dem Lifestyle- Programm von Ornish sind unkompliziert und „natürlich“, kosten wenig Geld und liefern im Gegensatz zur derzeitigen schulmedizinischen Behandlung den wissenschaftlichen Nachweis, die Ursache der Erkrankung beeinflussen zu können.
In diesem Buch wird gezeigt, wie Patienten mit koronarer Herzkrankheit durch Eigeninitiative in der Lage sind, mit deutlich weniger oder ohne Medikamente und ohne Operation die Krankheit zu meistern und eine bessere Lebensqualität zu erzielen.
Bleibt zu wünschen, dass eine viel größere Anzahl der Betroffenen und ihre Ärzte diese Möglichkeit einsetzt und dass auch die Krankenversicherer diese preisgünstige und effiziente Behandlungsweise finanziell unterstützen.
Dr. med. Otto A. Brusis
Angelmoos 13
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